Kursdetails
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Kinderschutz aus rechtsmedizinischer Perspektive und praxisorientierte Gesprächstechniken

Kinderschutz ist ein zentrales Thema in der pädagogischen, medizinischen und sozialen Arbeit. Tagespflegepersonen, pädagogische Fachkräfte, Ärztinnen und Ärzte, sowie andere Berufsgruppen, die mit Kindern und Familien arbeiten, stehen im Verdachtsfall einer Kindeswohlgefährdung vor komplexen Herausforderungen – sowohl rechtlich als auch im persönlichen Umgang mit Betroffenen. Der Kurs vermittelt fundiertes Wissen zur Erkennung und zum angemessenen Umgang mit Verdachtsmomenten aus rechtsmedizinischer Perspektive und bietet praxisorientierte Gesprächstechniken für Elterngespräche.

Inhalte des Kurses

1. Gesetzliche Rahmenbedingungen im Kinderschutz

Ein Schwerpunkt liegt auf der rechtlichen Einordnung und den relevanten gesetzlichen Grundlagen:

  • Überblick über das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Strafgesetzbuch (StGB), Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG)
  • Bedeutung von „gewichtigen Anhaltspunkten“ im Kontext von § 8a SGB VIII
  • § 34 StGB: Der rechtfertigende Notstand bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung
  • Die Rolle und Verantwortung des Jugendamtes und der Polizei im Verfahren
  • Relevanz der interdisziplinären Kinderschutzleitlinie
  • Aufgaben und Pflichten von Tagespflegepersonen sowie Ärztinnen und Ärzten im Rahmen des Kinderschutzes

2. Erkennbarkeit von Kindeswohlgefährdung aus rechtsmedizinischer Perspektive

In diesem Teil werden medizinische Grundlagen und typische Verletzungsmuster thematisiert:

  • Differenzierung zwischen Sturz- und Schlagverletzungen
  • Körperregionen, bei denen besondere Aufmerksamkeit geboten ist
  • Warnsignale, die auf mögliche Vernachlässigung oder Gewalt hindeuten können
  • Fallbeispiele aus der Praxis zur Vertiefung der Analysefähigkeit

3. Handlungsstrategien bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

Teilnehmende erlernen klare und verantwortungsvolle Handlungsmöglichkeiten im Verdachtsfall:

  • Einschätzung der Situation: zwischen Wachsamkeit und Aktivwerden
  • Möglichkeiten und Grenzen eines Elterngesprächs
  • Wann und wie erfolgt eine Information des Jugendamts?
  • Strafanzeige – ja oder nein? Rolle der Rechtsmedizin
  • Zusammenarbeit mit Kinderschutzambulanzen, Polizei und Jugendamt im Ernstfall

4. Gesprächsführung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

Ein besonderer Fokus liegt auf der Kommunikation mit Eltern oder Sorgeberechtigten:

  • Grundlagen der Gesprächsanbahnung und strukturelle Rahmung sensibler Gespräche
  • Gesprächstechniken im Umgang mit belasteten oder möglicherweise übergriffigen Eltern
  • Vermittlung theoretischer Modelle der Gesprächsführung
  • Praktische Übungen und Rollenspiele zur Erprobung und Reflexion

Zielgruppe Der Kurs richtet sich an Tagespflegepersonen, pädagogisches Fachpersonal, medizinisches Personal, sowie Fachkräfte aus dem Jugendhilfe- und Gesundheitsbereich, die mit Kindern arbeiten und im Verdachtsfall einer Kindeswohlgefährdung sicher und angemessen handeln möchten.

Ziel des Kurses Ziel ist es, Sicherheit im Umgang mit möglichen Fällen von Kindeswohlgefährdung zu vermitteln – durch rechtliches Grundlagenwissen, medizinische Erkenntnisse, konkrete Handlungsempfehlungen und empathische Gesprächsführung.


Die Weiterbildung wird als Fortbildung nach der Bildungskonzeption M-V anerkannt. Eine entsprechende Teilnahmebestätigung erhalten Sie am Ende des Kurses.

Kurstermine 1

Insgesamt gibt es 1 Termine zum diesen Kurs
Datum Ort
1 Samstag  •  17.01.2026  •  09:00 - 15:30 Uhr Raum 2.6

Verwaltung:

Mathias Romoth
Tel. 03834 8760 4830
E-Mail schreiben

Beratung:

Marika Weber
Tel. 03834 8760 4839
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