Kursdetails
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Heimatliche literarische Entdeckungen – Streiflichter regionaler Kulturgeschichte

Maikäfer, flieg

Der Vater ist im Krieg.

Die Mutter ist in Pommernland

Pommernland ist abgebrannt

Maikäfer flieg


Pommernland ist abgebrannt - über Jahrhunderte war Pommern das Sinnbild für Krieg, für seine furchtbaren menschlichen Leiden und materiellen Zerstörungen. Als Entstehungszeit dieses Liedes gilt das 17. Jahrhundert mit der langen Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Bereits vor dem Einfall des kaiserlichen Heeres im Spätherbst 1627 litt das Land unter dem Durchmarsch diverser Söldnertruppen des schwedisch-polnischen Kriegs (1626-1629).


Die in Loitz ansässige Herzoginwitwe Sophia Hedwig von Pommern-Wolgast (1561-1631) beklagte im Frühjahr 1627 in einem Brief nach Braunschweig an ihren Schwager: „diese sehr beschwerlichen schrecklichen Zeiten“: „die Schweden liegen noch in Pommern. Die Kosaken sollen etliche 1000 in Pommern eingefallen sein, um den Schweden hier zu schlagen […] die dänischen Reiter wagen sich auch an unsere Grenzen […] an den Orten, wo sie (die Schweden – MS) […] gelegen haben, haben sie gewaltigen Schaden getan. Sie haben etliche Dörfer abgebrannt […] Sie lassen sich noch Geld geben und bleiben trotzdem im Land und wüten weiter fort.

Den Brief schließt sie mit der Bitte: „Gott wolle sich doch erbarmen über den kläglichen Zustand des Pommerschen Reiches.“


Der hier beschworene klägliche und beklagenswerte Zustand des Pommerschen Reiches erhielt sich im kulturellen Gedächtnis. Faktoren wie die Randlage im Reich, die ökonomischen Unterentwicklung, rückständige Verwaltungsstrukturen, stockende städtische Entwicklung sowie eine karge Bildungslandschaft verstärkten und erhielten das Bild des zurückgebliebenen, ja kulturfernen Landes, das im Konzert der historischen Kulturlandschaften des Alten Reiches so gut wie nicht zu hören war. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts gewann es durch das Aufblühen der Reisekultur an Aufmerksamkeit.


Die aufgeführten Faktoren überdecken, dass es in allen Jahrhunderten ein literarisch-kulturelles Leben gab, das allerdings über den Zeitraum hinweg sehr unterschiedlich ausgeprägt war. Gedruckte und handschriftliche Zeugnisse ermöglichen es, die Topographie der literarisch-kulturellen Landschaft zu erfassen, sich darin zu bewegen und zu orientieren. Dazu möchte dieser Kurs Anregungen geben: Bekanntes zu erinnern oder zu vertiefen sowie  Lust auf Neues und Unbekanntes zu wecken.


Gemeinsam mit Ihnen möchte ich durch die letzten Jahrhunderte pommerscher Literatur- und Kulturgeschichte wandern. Stationen und „Teilziele“ sind literarische Texte und ihre Autoren und Autorinnen, die auf die eine oder andere Art mit Greifswald verbunden sind: lyrische Texte von Sibylla Schwarz, Ludwig Gotthard (Theobul) Kosegarten, Ernst Moritz Arndt bis Alwine Wuthenow, Reiseberichte von dem pommerschen Erbprinzen Philipp Julius, Adelbert von Chamisso bis zu Karl Friedrich Zelter, Prosatexte von Ida Hahn-Hahn, Hans Fallada, Wolfgang Koeppen bis Judith Schalansky, Erinnerungen von Otto Wobbe, Angelika Petershagen bis Carola Stern.

Das alles sind Vorschläge – Sie können gerne das Programm mitgestalten.

Kurstermine 4

Insgesamt gibt es 4 Termine zum diesen Kurs
Datum Ort
1 Donnerstag  •  09.10.2025  •  10:00 - 11:30 Uhr Raum 3.4
2 Donnerstag  •  16.10.2025  •  10:00 - 11:30 Uhr Raum 3.4
3 Donnerstag  •  30.10.2025  •  10:00 - 11:30 Uhr Raum 3.4
4 Donnerstag  •  06.11.2025  •  10:00 - 11:30 Uhr Raum 3.4

Verwaltung:

Mathias Romoth
Tel. 03834/87604830
E-Mail schreiben

Beratung:

Marika Weber
Tel. 03834 / 8760 4839
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